Kobenz
Bezirk Murtal

Murtaler Bezirksjägertag: Steirische Jäger klagen über ein schlechtes Image

Obwohl ihre Arbeit und Leistungen in Bezug auf nachhaltige Ökologie und Ökonomie unbestritten sind, klagen die steirischen Jäger über ein schlechtes Images in der Öffentlichkeit. „Wir sind oft mit einer negativen Berichterstattung in den Medien konfrontiert“, so Bezirksjägermeister Jörg Regner im Rahmen des diesjährigen Murtaler Bezirksjägertages, der traditionsgemäß am vergangenen Samstag in der Kobenzer Zechnerhalle ausgetragen wurde.

Ihm pflichtete Landesjägermeister Franz Mayr-Melnhof bei, der eine interassante Polarisierung feststellte: Trotz einer überwiegend negativen Wahrnehming in der Öffentlichkeit habe das Interesse an der Jagd stark zugenommen. „Das bestätigte beispielsweise der enorme Andrang zu den Ausbildungskursen für Jungjäger“, so Mayr-Melnhof, der die Waidmänner dazu aufrief, an einem positiven Image zu arbeiten. „Das können wir mit Stolz auf das, was wir tun ebenso verweisen wie auf die Geduld und die Leidenschaft, mit der wir unserem Handwerk nachgehen!“

In diese Kerbe schlug auch der Bezirksjägertag, der mehrere hundert Waidmänner vereinte und in einer eindrucksvollen Trophäenschau über das abgelaufene Jagdjahr berichtete. „Es war durch die Bank ein gutes Jahr“, so Bezirksjägermeister Jörg Regner, der allerdings seine bereits bei der Tagung der Judenburger Jagdschutzvereines vor einer Woche geäußerte Kritik erneuerte: „Es hat auch einige Fehlabschüsse gegeben, die es nicht zulassen, so einfach zur Tagesordnung überzugehen!“ Es werde dafür Konsequenzen geben, so Regner, der unterstrich, daß mehr als die Hälfte der verzeichneten Reviere bemüht war, die angesuchten Abschußzahlen einzuhalten.

Über eine Verbesserung der Moral in er Rehwildbewirtschaftung berichtete der zuständige Referent Hubert Schmerleib. Gegenüber 2015 seien im vergangenen Jahr um mehr als eintausend Stück berzeichnet worden. Hier hatte der Abgang bei einem festgestellten Frühjahrsbestand 2016 von 15.133 Stück mehr als 94,8 Prozent betragen. Beim Rotwild hatte man einen Anfangsbestand von 4.622 Stück verzeichnen können, die Abschußquote von 94,8 Prozent sei durchaus zufriedenstellend. Weniger erfolgreich sei die Bejagung des Gamswildes gewesen, dessen Frühjahrsbestand mit 2.413 Stück festgestellt wurde. Hiier konnte ein Abgang von 81,7 Prozent verzeichnet werden, berichtete der Bezirksjägermeister, der auch das Auftreten des Wolfes nicht unerwähnt ließ: „Es ist unbestritten, daß dieser Geselle sich in unseren Revieren in der Zukunft herumtreibt. Darum geht unsere Forderung an die Politik, früh genug einen Managementplan für dieses Auftreten zu erstellen, um die Jägerschaft letztlich nicht vor vollendete Tatsachen zu stellen“, so Regner.

Zur weiteren Jagdstrecke der Murtaler Jäger im vergangenen Jahr gehörten 14 Stück Steinwild und 25 Stück Muffelwild, ebenso wie 21 Stück Schwarzwild. Weiters wurden 1.300 Füchse, 320 Feldhasen, 204 Steinmarder, 59 Wildtauben, 48 Ilitisse und 164 Wildenten erlegt.

Die Jagdhornbläser des Murtaler Bezirkes hatte für die musikalische Umrahmung der Versammlung gesorgt, zu der sich auch Nabg. Fritz Grillitsch, Labg. Gabriele Kolar, BH-Vertreter Harald Schnedl und Kammerobmann Leonhard Madl eingefunden hatten, die in ihren Grußworten der Murtaler Jägerschaft hohe Kompetenz und eine ausgezeichnete Arbeit zubilligten. Auszeichnungen gab’s für drei verdiente Waidmänner: Franz Hasler (Oberkurzheim) konnte das Verdienstzeichen in Bronze entgegennehmen, Johann Taurer (Glein) das Ehrenzeichen in Bronze und Gerhard Wagendorfer (Spielberg) das Verdienstzeichen in Silber.