Murtaler Bezirksjägertag: Lobende Worte zur guten Abschusserfüllung

Zufriedenheit mit dem Verlauf des letzten Jagdjahres prägte den Murtaler Bezirksjägertag, der am vergangenen Samstag mehrere hundert Weidmänner in die Kobenzer Zechnerhalle führte. Bereits im Vorfeld hatte sich Bezirksjägermeister Jörg Regner positiv zu den Abschusszahlen geäußert, die teilweise auch auf die hervorragenden Wetterbedingungen in den vergangenen Monaten zurückzuführen seien. „Der Wettergott bescherte uns viele Nord-West-Wetterlagen und nur wenige Nebentage“, so Regner. Zudem wurde die Jagd auch durch den frühen Schneefall begünstigt, der bereits Anfang November für eine geschlossene Schneedecke im Murtaler Jagdbezirk sorgte.

Natürlich war auch der Wolf Thema: Hier verwies Regner auf das klare Bekenntnis der Agrarlandesräte, die einer ungezügelten Ausbreitung  ablehnend gegenüberstehen. „Auch in unserem Gebiet gibt es eindeutige Hinweise auf das Auftreten des Wolfes. Gerissene Nutztiere zeigen, dass der Wolf wahrlich kein Kuscheltier ist!“ Tierschutz und Naturschutz würden hier mit gespaltener Zunge sprechen: „Leider gibt es bei dieser Problematik zu viele Realitätsverweigerer!“

Beim Rehwild war im vergangenen Jahr ein Frühjahrswildbestand von 15.018 Stück festgesetzt. Durch Abschuss und Fallwild konnte ein Abgang von 5.780 Stück verzeichnet werden, was einer prozentuellen Erfüllung von 97,2 Punkten entspricht. Über den Jagdverlauf beim Rotwild berichtete Hubert Schmerleib, der den Frühjahrswildbestand mit 4.702 Stück bezifferte. „Das Rotwild bietet einen faszinierenden Anblick, ist aber auch eine Wildart, die sich an keine räumlichen Grenzen hält und jährlich mehrere tausend Hektar durchwandert“, so Schmerleib. Eine Abschusserfüllung von 115,3 Prozent teilt sich in 28,6 Prozent Hirsche, 41,7 Prozent Tiere und 29,6 Prozent Kälber. Um das Rotwild zum Zwecke der Bejagung möglichst lange in den Revieren zu halten, sei eine übergreifende Zusammenarbeit erforderlich, betonte Schmerleib. Mit einer eigenen Fortbildungsveranstaltung werde man von seiten den Murtaler Jagdbezirkes im kommenden Juli detailliert auf die Rotwildbejagung und Regulierung eingehen, kündigte der Bezirksjägermeister an, der dafür mit Georg Rothmann einen versierten Fachmann aufbieten kann.

Gegenüber den vergangenen Jahren konnte man diesmal auch beim Gamswild einen guten Abschusswert verzeichnen. Bei dieser Wildart war ein Frühjahrswildbestand von 2.670 Stück gemeldet worden, 448 Tiere waren zum Abschuss freigegeben, berichtete Gamswildreferent Hubert Gruber, der sich in diesen Zusammenhang kritisch zum Lebensraum äußerte. „Tourismus und Wintersport nehmen immer mehr Einfluss auf die Lebensbedingungen dieser Wildart. Daher ist eine genaue Lebensraumplanung von besonderer Wichtigkeit!“ Zur weiteren Jagdstrecke der Murtaler Jäger im vergangenen Jahr gehörten 14 Stück Steinwild und 37 Stück Muffelwild, ebenso wie 31 Stück Schwarzwild. Weiters wurden 965 Füchse, 205 Feldhasen, 165 Steinmarder, 52 Wildtauben, 41 Ilitisse und 105 Wildenten erlegt.

Wie weitläufig der Bezirk Murtal aus der Sicht der Weidmänner ist, verdeutlicht die Zahl von 366 Jagdgebieten, wovon 284 auf Eigenjagden und 82 auf Gemeindejagden entfallen.

Die Jagdhornbläser des Murtaler Bezirkes hatte für eine imposante musikalische Umrahmung der Versammlung gesorgt, zu der sich auch NRAbg. Wolfgang Zanger, LAbg. Hermann Hartleb, BH-Vertreter Harald Schnedl, Bürgermeisterin Eva Leitold und Kammerobmann Leonhard Madl eingefunden hatten, die in ihren Grußworten der Murtaler Jägerschaft hohe Kompetenz und eine ausgezeichnete Arbeit zubilligten. Eine Feststellung, die auch der stellvertretende Landesjägermeister Burkhard Thierrichter in seiner Darstellung des letzten Jagdjahres bekräftigte.

Auszeichnungen gab’s für drei verdiente Weidmänner: Manfred Rohr, der seit dem Jahre 2009 als Obmann der Freien Jäger Knittelfeld wirkt und darüber hinaus seit zehn Jahren in der Bewertungskommission sitzt, konnte ebenso wie Josef Rattinger und Manfred Waibel, der seit dem Jahre 2011 die Funktion des Bezirksjagdhundereferenten inne, das Verdienstzeichen in Bronze bzw. in Silber entgegennehmen. Der scheidende Obmann des Knittelfelder Jagdschutzvereines, Hubert Schmerleib wurde vom Bezirksjägermeister für seine Leistungen mit einem Ehrengeschenk bedankt.

Waldhuber